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Der Fokus dieses Dürredossiers liegt auf landwirtschaftlichen Dürren während der Vegetationsperiode in Deutschland.
Von landwirtschaftlicher Dürre spricht man, wenn die Bodenfeuchte ungewöhnlich niedrig ist, so dass Feldfrüchte nicht an ausreichend Wasser kommen. Dies geschieht häufig durch ein Niederschlagsdefizit über mehrere Wochen oder Monate.
Zusätzlich entzieht die Zunahme der Verdunstung infolge höherer Temperaturen dem Boden Feuchtigkeit. Als Folge des Klimawandels kann es also auch ohne Niederschlagänderung zu mehr landwirtschaftlichen Dürren kommen.
Anpassung an den Klimawandel
Die Landwirtschaft in Deutschland kann selbst zum Klimaschutz beitragen und sich zugleich an den Klimawandel anpassen, beispielsweise durch neue Fruchtfolgen und veränderte Praktiken der Feldbewirtschaftung.
Während dieses Dossier eine allgemeine Einordnung für Deutschland im Kontext der europaweiten Entwicklung geben soll, sind für die Anpassung vor Ort kleinräumigere und anwendungsorientiertere Auswertungen nötig.
Unsere anderen Infoprodukte der ADAPTER-Plattform bieten Informationen in interaktiv bedienbaren Formaten, die diese Anpassung unterstützen sollen.
Dialog zwischen Wissenschaft und Praxis
Wir freuen uns über Anregungen, um unsere Informationen praxisnah zu gestalten. Wenn Sie sich austauschen oder Feedback geben möchten, oder Interesse an einem Vortrag oder Webinar haben, freuen wir uns über eine Nachricht an adapter-projekt@fz-juelich.de
Jüngste Vergangenheit: Wie außergewöhnlich war die Trockenheit der letzten Jahre?
Zusammenfassung
Der Sommer 2018 war in vielen Teilen Deutschlands einer der niederschlagsärmsten der letzten Jahrzehnte. Wegen hoher Sonneneinstrahlung und hohen Temperaturen war zudem die potentielle Verdunstung sehr hoch. Beides führte dazu, dass die Bodenfeuchte weit unter den langjährigen Mittelwert sank. Sie hat sich auch in den Jahren danach nicht wieder erholt. Dazu trugen die phasenweise nach wie vor eher geringen Niederschläge bei, vor allem im Sommer 2019 und im Frühjahr 2020. Zu den zahlreichen Folgen der Dürre gehörten Ertragseinbußen in 2018 und großflächige Waldschäden seit 2019.
Das zeigen die Daten
Hier erfahren Sie mehr über die Abweichungen von Niederschlag und Bodenfeuchte in den letzten Jahren im Vergleich zum langjährigen Klima.
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Im Frühjahr 2018 fiel in großen Teilen Europas relativ wenig Niederschlag. Die einzige Ausnahme betraf den Südwesten des Kontinents. Die Niederschlagsarmut war in vielen Gebieten Mitteleuropas der Auftakt für eine Phase mit geringer Bodenfeuchte, die bis heute anhält.
Das Frühjahr 2019 war an den meisten Orten Europas kein außergewöhnliches Jahr, was die jahreszeitliche Niederschlagsmenge betrifft. Wie die Schraffur kennzeichnet, gehörte dieser Zeitraum nur an wenigen Orten Osteuropas und Spaniens zu den drei trockensten Jahren seit 1981. Um das Defizit der Bodenfeuchte zu kompensieren, wären allerdings überdurchschnittlich hohe Niederschläge nötig gewesen.
Das Frühjahr 2020 war vor allem in Großbritannien, Mitteleuropa, Südosteuropa und der Schwarzmeerregion extrem trocken. Wie die Schraffur kennzeichnet, gehörte das Frühjahr 2020 in weiten Teilen Deutschlands zu den drei trockensten Frühjahren seit 1981.
Der Sommer 2018 war in Mitteleuropa außergewöhnlich trocken. Die größten Abweichungen vom langjährigen Mittel traten in Deutschland auf, wo es nur sehr wenige Regentage gab, und eine hohe Sonneneinstrahlung und hohe Temperaturen herrschten. Wie die Schraffur kennzeichnet, brachte das Jahr 2018 an den meisten Orten Deutschlands den trockensten Sommer der letzten Jahrzehnte. Niederschlag bringende Tiefdruckgebiete zogen statt über Deutschland über Südeuropa, wo der Sommer daher außergewöhnlich nass war.
Der Sommer 2019 war an vielen Orten Mitteleuropas bereits der zweite außergewöhnlich trockene Sommer in Folge. Zwar war das Niederschlagsdefizit nicht so extrem wie in 2018, allerdings reichte der Niederschlag nicht aus, um die landwirtschaftliche Dürrephase zu beenden (siehe unten).
Der Sommer 2020 war im kontinentalen Maßstab kein außergewöhnliches Jahr, was die jahreszeitliche Niederschlagsmenge betrifft. Wie die Schraffur kennzeichnet, gehörte 2020 nur in einem Gürtel von Frankreich über Südosteuropa zu den drei trockensten bzw. nassesten Sommern seit 1981.
Im Frühjahr 2018 fiel in großen Teilen Mittel- und Osteuropas relativ wenig Niederschlag. Auch in Deutschland war der Niederschlag unterdurchschnittlich, aber nicht in außergewöhnlichem Maße.
Das Frühjahr 2019 war vielerorts ein relativ durchschnittliches Jahr was die jahreszeitliche Niederschlagsmenge betrifft. Fast nirgends in Deutschland gehörte dieser Zeitraum zu den drei extremsten Jahren seit 1981. Die Abweichungen vom langjährigen Mittel betrugen fast überall nur 10-20%, ein geringer Wert im Vergleich mit natürlichen Schwankungen.
Das Frühjahr 2020 war in Deutschland extrem trocken. An vielen Orten viel nur die Hälfte des durchschnittlichen Niederschlags. Wie die Schraffur kennzeichnet, gehörte das Frühjahr 2020 damit vielerorts zu den drei trockensten Frühjahren seit 1981.
Der Sommer 2018 war vor allem in Deutschland extrem trocken und von einer sehr geringen Anzahl von Regentagen, einer hohen Sonneneinstrahlung und hohen Temperaturen geprägt. Wie die Schraffur kennzeichnet, gehörte der Sommer 2018 fast überall zu den drei trockensten Sommern seit 1981.
Der Sommer 2019 war in Deutschland bereits der zweite trockene Sommer in Folge. Zwar war das Niederschlagsdefizit nicht so extrem wie in 2018, allerdings reichte der Niederschlag nicht aus, um die landwirtschaftliche Dürrephase zu beenden (siehe unten).
Der Sommer 2020 war in Deutschland kein außergewöhnliches Jahr, was die jahreszeitliche Niederschlagsmenge betrifft.
Die Abweichungen vom langjährigen Mittel betrugen fast überall unter 30%, ein geringer Wert im Vergleich mit der möglichen Breite natürlicher Schwankungen. Wie die Schraffur kennzeichnet, gehörte der Sommer 2020 fast nirgends zu den drei trockensten bzw. nassesten Sommern seit 1981.
Die Bodenfeuchte war im Frühjahr 2018 fast überall in Europa nur wenige Prozentpunkte vom langjährigen Mittelwert entfernt. Die darauffolgende Dürrephase der kommenden Monate und Jahre resultiert daher aus der Balance von Niederschlag und Verdunstung in diesem Zeitraum, und nicht aus Ereignissen vor 2018.
Im Frühjahr 2019 waren die Böden Mitteleuropas noch immer relativ trocken. Die Niederschläge in dieser Jahreszeit und dem vorangegangenen Winter hatten nicht ausgereicht, die dürrebedingten Defizite aus dem Sommer 2018 auszugleichen.
Im Frühjahr 2020 waren die Böden in Europa vielerorts nach wie vor relativ trocken. Die Niederschläge in dieser Jahreszeit und dem vorangegangenen Winter hatten nicht ausgereicht, das Bodenwasser bis zum langjährigen Mittel aufzufüllen. Besonders dramatisch war die Lage in Osteuropa, wo sinkende Pegel von Flüssen und Brände der Landwirtschaft zusetzten.
Aufgrund der geringen Niederschläge im Sommer und dem vorangegangenen Frühjahr, und der durch Hitze und Einstrahlung bedingten hohen Verdunstung, waren die Böden im Sommer 2018 in ganz Mittel- und Nordeuropa ungewöhnlich trocken, was zu Ernteausfällen führte.
Die geringen Niederschläge und hohen Verdunstungsraten der beiden Sommer 2018 und 2019 akkumulierten sich in Mitteleuropa zu einer ausgeprägten Trockenheit der Böden. Zu den Schäden gehört insbesondere ein großflächiges Baumsterben, da Bäume im Trockenstress eine höhere Sterblichkeit haben und anfälliger für Schädlinge sind.
Die Bodenfeuchte war im Sommer 2020 in großen Teilen Europas geringer als im langjährigen Mittel. Dies gilt auch für Gebiete, in denen die Niederschlagsmengen nicht unter dem Durchschnitt lagen, wie z.B. in Teilen Deutschlands. Die geringen Niederschläge im vorangegangenen Frühjahr hatten nicht ausgereicht, das in den vorangegangenen Jahren entstandene Defizit der Bodenfeuchte auszugleichen.
Die Bodenfeuchte war im Frühjahr 2018 fast überall in Deutschland nur wenige Prozentpunkte vom langjährigen Mittelwert entfernt.
Im Frühjahr 2019 waren die Böden in Deutschland noch immer relativ trocken. Die Winterniederschläge hatten nicht ausgereicht, die dürrebedingten Defizite aus dem Sommer 2018 auszugleichen.
Im Frühjahr 2020 waren die Böden in Deutschland nach wie vor relativ trocken. Aufgrund der vorangegangenen Winterniederschläge war diese Trockenheit jedoch nur in wenigen Landesteilen besonders ausgeprägt. Fast nur in Teilen Ostdeutschlands, Nordrhein-Westfalens und dem Schwarzwald lag die Bodenfeuchte mehr als 5% unter dem Mittel, bzw. gehörte 2020 zu den drei trockensten Frühjahren seit 1981 (Schraffur), und das, obwohl die Niederschläge wie oben dargestellt gering waren.
Aufgrund der geringen Niederschläge im Sommer und dem vorangegangenen Frühjahr, und der durch Hitze und Einstrahlung bedingten hohen Verdunstung, waren die Böden im Sommer 2018 in Deutschland ungewöhnlich trocken, was zu teils massiven Ernteausfällen führte.
Die geringen Niederschläge und hohen Verdunstungsraten der beiden Sommer 2018 und 2019 akkumulierten sich zu einer ausgeprägten und langwierigen Trockenheitsphase. Dies führte insbesondere zu einem ausgeprägten Baumsterben, da Bäume in Trockenstress gerieten und so anfälliger für Schädlinge wurden.
Trotz der recht durchschnittlichen Niederschlagsmengen hielten die Böden in Deutschland auch im Sommer 2020 nur unterdurchschnittlich viel Wasser. Dies resultiert aus den sehr trockenen vorangegangenen Jahren und den geringen Niederschlägen im Frühjahr 2020, die nicht ausreichten, um das Feuchtedefizit in den Böden auszugleichen.
Langfristige Vergangenheit: Ist die Niederschlagsentwicklung Teil eines langfristigen Trends?
Zusammenfassung
Der saisonale Niederschlag ist aufgrund des kleinräumigen und zeitlich variablen Wettergeschehens seit jeher starken natürlichen Schwankungen unterworfen. Die Sommerniederschläge in Deutschland sind im Zeitraum 1950-2019 zwar leicht zurückgegangen. Eine statistisch signifikante, d.h. vor dem Hintergrund der großen natürlichen Schwankungen ungewöhnliche Änderung stellt dies aber nicht dar. Auffallend ist stattdessen der Monat April, in dem die Niederschläge in den letzten 20 Jahren aufgrund von Hochdruckwetterlagen fast immer sehr gering ausfielen. Es kam so immer wieder zu einer Frühjahrstrockenheit, die die Landwirtschaft vor Probleme stellte.
Das zeigen die Daten
Hier erfahren Sie, welche Daten und Graphiken die obige Zusammenfassung belegen.
Jahreszeit wählen:  
Seit 2010 lag der über Deutschland gemittelte Niederschlag im Frühjahr (März bis Mai) fast immer unter dem langjährigen Mittel. Ein langfristiger Trend (grüne Linie) lässt sich angesichts der hohen natürlichen Schwankungen aber nicht erkennen. Der Trend ist statistisch nicht signifikant, d.h. vor dem Hintergrund der natürlichen Schwankungen nicht auffällig.
Die Abnahme der Monatsmittelwerte der Niederschläge im April ist statistisch signifikant. Die durchgezogene grüne Linie zeigt den langfristigen Trend. Die oberhalb gezeigte Frühjahrstrockenheit der letzten Jahre ist im Wesentlichen auf die Änderung der Niederschläge im April zurückzuführen.
Wie die Karte für Europa zeigt, war die Entwicklung hin zu geringen Niederschlägen im April fast ausschließlich auf Deutschland beschränkt. Dies hängt mit der großräumigen atmosphärischen Zirkulation zusammen, die Deutschland in den letzten Jahren im April häufig eine Hochdruckwetterlage bescherte.
Dass der Niederschlag nur in Deutschland, und auch dort nur im April abgenommen hat, lässt Zweifel daran zu, dass diese Entwicklung mit dem Klimawandel zusammenhängt. Dafür sind das Gebiet und das Zeitfenster sehr klein. Prinzipiell denkbar ist, dass sich die regionalen Wetterlagen durch den Klimawandel verschieben könnten. Diesbezüglich bestehen jedoch große Unsicherheiten. Welche Tendenzen von Niederschlag, Verdunstung und Bodenfeuchte die regionalen Klimamodelle für die Zukunft erwarten lassen, zeigt der Menüpunkt Zukunftsprojektionen.
Die langfristige Zeitreihe zeigt, dass die Sommer 2018 und 2019 (die letzten beiden Datenpunkte in der Zeitreihe) tatsächlich sehr trocken waren (siehe die Auswertung der jüngsten Vergangenheit für eine Analyse dieser Jahre). Der leicht abnehmende Trend (grüne Linie) in den Jahren 1950-2019 in diesem Datensatz (E-OBS) ist statistisch signifikant. Dies gilt jedoch nicht, wenn nur der Zeitraum von 1950 bis 2017 betrachtet wird, d.h. hier von einer systematischen Entwicklung zu sprechen, ist noch verfrüht.
Europaweit ist kein systematisches Muster an Niederschlagsänderungen erkennbar. Dies liegt an der großen natürlichen Variabilität von Niederschlägen in Zeit und Raum. Aus den bisherigen Beobachtungen lässt sich daher auch nicht festmachen, welche Niederschlagsänderungen auf den Klimawandel zurückzuführen sind. Für diese Fragestellung sind Projektionen mit Klimamodellen auszuwerten (siehe Menüpunkt Zukunftsprojektionen).
Zukunftsprojektionen: Wird sich die Trockenheit durch den Klimawandel fortsetzen?
Zusammenfassung
Zur Abschätzung der zukünftig möglichen Entwicklung verwenden wir hier 85 Simulationen aus regionalen Klimamodellen. Die Auswertung für Deutschland zeigt
für das Frühjahr keine zukünftige Veränderung der Bodenfeuchte. Die Mehrzahl der Modelle deutet darauf hin, dass sich die Tendenz zur Frühjahrstrockenheit der letzten Jahre in Zukunft nicht weiter fortsetzt. Aufgrund von Modellunsicherheiten kann eine endgültige Antwort jedoch nicht gegeben werden.
für den Sommer eine stärkere Tendenz zu mehr Trockenheit im Boden. Die Entwicklung der Gesamtmenge an Sommerniederschlag ist zwar unklar. Allerdings ist vor allem im Fall eines weiterhin ungebremsten Klimawandels mit mehr Trockentagen (Tagen mit Niederschlag unter 1mm), längeren Trockenperioden und mehr Tagen mit trockenen Böden zu rechnen. Extrem trockene Sommer wie im Jahr 2018 würden deutlich wahrscheinlicher werden.
Das zeigen die Daten
Hier erfahren Sie, welche Daten und Graphiken die obige Zusammenfassung belegen.
Bandbreite der modellierten Klimaänderungen (%) bis 2070-2099 gegenüber 1971-2000 in Deutschland, ohne Klimaschutz, Frühjahr
Für das Frühjahr in Deutschland zeigen die Klimamodelle mehrheitlich eine Zunahme des Niederschlags und der Verdunstung. Diese Entwicklungen gleichen sich etwa aus, so dass die Bodenfeuchte sich kaum ändert und Tage mit geringer Bodenfeuchte nicht häufiger werden.
Die folgenden Abbildungen zeigen die relativen Abweichungen der mittleren Bodenfeuchte vom Mittelwert im Zeitraum 1981-2020 für alle vier Jahreszeiten für den Referenzzeitraum (links) und 2021-2060 im Szenario ohne Klimaschutz (rechts).
Im Frühjahr (Verteilung links, mit blauem Kern) ändert sich die Verteilung von der Vergangenheit zur Zukunft kaum. Die regionalen Klimamodelle zeigen also keine zunehmende (oder abnehmende) Trockenheit der Böden im Frühjahr.
Im Sommer (grün) und Herbst (rot) hingegen werden besonders trockene Ereignisse für das Szenario ohne Klimaschutz in 2021 -2060 häufiger. Die Wahrscheinlichkeit, mehr derart trockene Sommer wie 2018 (oder sogar noch trockenere) zu erleben, steigt also mit stärker werdendem Klimawandel.
Bodenfeuchte in allen vier Jahreszeiten, 1981-2020
Bodenfeuchte in allen vier Jahreszeiten, 2021-2060
Erläuterung:
Auf der vertikalen Achse ist die Abweichung vom Mittelwert 1981-2020 dargestellt. Die sich vertikal erstreckenden Boxen zeigen die Bandbreite aller vorkommenden Zustände der Bodenfeuchte für alle 40 Jahre in diesem Zeitraum (linke Abbildung) bzw. in der Zukunft 2021-2060 (rechte Abbildung). In die angezeigte Bandbreite gehen also die 40 Jahre eines Zeitraums ein, sowie alle Simulationen mit den verschiedenen regionalen Klimamodellen. Der farbig eingeschlossene Bereich enthält 60% aller Werte, die waagerechte Linie in der Mitte markiert den Median, die Punkte am oberen und unteren Ende markieren extrem seltene Ereignisse.
Die Bandbreite der Bodenfeuchte-Werte in der Reanalyse ERA5-Land (einer Nachberechnung des tatsächlichen Wetterablaufs; siehe Hintergrundinformationen) für 1981-2020 wurde auf dieselbe Weise berechnet; die jeweils trockensten und nassesten Jahre der Vergangenheit sind in beiden Abbildungen als Punkte markiert und mit der Jahreszahl des Ereignisses versehen.
Welche Datensätze wurden für das Wetter der Vergangenheit herangezogen?
Jüngste Vergangenheit
Datensatz: ERA5-Land Reanalyse.
Quelle: https://cds.climate.copernicus.eu Stand der Daten: Dezember 2020 (beinhaltet Daten von Januar 1981 bis September 2020)
Erklärung: Bei einer Reanalyse handelt es sich um eine Simulation mit einem Modell, bei der der tatsächliche Verlauf des Wetters in der Vergangenheit möglichst genau nachvollzogen werden soll. Dazu wird das Modell mit verfügbaren Beobachtungsdaten "angetrieben", das heißt es wird gezwungen, nah an den beobachteten Werten zu bleiben. Der Vorteil einer Reanalyse ist, dass so räumliche und zeitliche Lücken der Beobachtungen in physikalisch konsistenter Weise gefüllt werden (im Gegensatz zu einer reinen Interpolation). Der hier verwendete ERA5-Land Datensatz hat eine horizontale Auflösung von 0.1 Grad (ca. 11 km) und umfasst den Zeitraum 1981-2020. Im Zusammenhang mit Dürren ist besonders nützlich, dass auch die Bodenfeuchte auf vier vertikal aufgelösten Schichten berechnet wurde. Diese Größe wäre mit direkten Beobachtungen besonders schwer zu erhalten. Die ERA5-Land-Reanalyse bietet zudem besonders aktuelle Daten (hier bis September 2020).
Langfristige Vergangenheit
Datensatz: E-OBS Beobachtungsdaten.
Quelle: https://www.ecad.eu/download/ensembles/download.php Stand der Daten: Dezember 2020 (Version: v22.0e; beinhaltet Daten von Januar 1950 bis Juni 2020)
Erklärung: Bei E-OBS handelt es sich um einen Beobachtungsdatensatz, der auf Messungen an Wetterstationen im europäischen Raum basiert, die z.B. von nationalen Wetterdiensten erhoben wurden. Der verwendete Zeitraum umfasst die Jahre 1950-2019. Um Lücken in der Abdeckung der Stationen zu füllen, werden die Beobachtungsdaten mit einem statistischen Verfahren interpoliert, bei dem eine Vielzahl möglicher zufälliger Abweichungen berechnet wird (ein so genanntes Ensemble).
Für dieses Dürredossier wurden Niederschlagsdaten mit einer Auflösung von 0,25° (ca. 27.5 km) verwendet. Aus dem Ensemble der unterschiedlichen Interpolationen wurde der Mittelwert verwendet.
Wir danken dem EU-FP6-Project UERRA (https://www.ecad.eu) und dem Copernicus Climate Change Service, sowie den Datenprovidern des ECA&D-Projekts (https://www.ecad.eu).
Wissenschaftliche Veröffentlichung zum Datensatz:
Cornes, R., G. van der Schrier, E.J.M. van den Besselaar, and P.D. Jones. 2018: An Ensemble Version of the E-OBS Temperature and Precipitation Datasets, J. Geophys. Res. Atmos., 123. doi:10.1029/2017JD028200
Welche Klimamodelle wurden für die Zukunftsprojektionen benutzt?
Datensatz: EURO-CORDEX Modellensemble
Quelle:https://esgf-data.dkrz.de Stand der Daten: März 2021.
Erklärung:
Bei den verwendeten Klimamodell-Simulationen handelt es sich um Ergebnisse von regionalen Klimaprojektionen aus der EURO-CORDEX-Initiative (Jacob et al., 2014). Im Rahmen dieser europaweiten Initiative werden Simulationen mit umfangreichen Modell-Ensembles mit einer horizontalen Auflösung von ca. 12.5 km (0.11 Grad) durchgeführt. Jedes regionale Modell (RCM) erhält Randwerte von einem gröber aufgelösten globalen Klimamodell (GCM) vorgeschrieben. Daraus ergeben sich gegenwärtig mehr als 45 Kombinationen von globalen und regionalen Modellen für die Region Europa.
Alle Klimaprojektionen wurden aus dem ESGF-Datenportal über den Datenknoten am Deutschen Klimarechenzentrum heruntergeladen und analysiert. Davon beziehen sich 50 Simulationen auf das Szenario RCP8.5, 17 Simulationen auf das Szenario RCP4.5, sowie 18 Simulationen auf das
Szenario RCP2.6. Für alle drei Szenarien wurden die Simulationen mit acht verschiedenen regionalen Klimamodellen (RCMs) erstellt. Die Antriebsdaten für diese RCMs stammen von zehn verschiedenen globalen Klimamodellen (GCMs). Jede Simulation ist zudem mit einem Code bezüglich der Realisation versehen (meist: "r1i1p1"), welcher kenntlich macht, ob eine Simulation ausgehend von anderen Wetterbedingungen wiederholt wurde, oder ob kleine Änderungen am Modellcode vorgenommen wurden. Eine Übersicht über die regionalen Klimamodelle und deren jeweiligen globalen Antriebsdaten gibt die untenstehende Tabelle.
Kein Klimaschutz (RCP8.5)
Antreibendes GCM und Realisation
RCM
CanESM2, r1i1p1
CCLM4-8-17
CanESM2, r1i1p1
REMO2015
CNRM-CM5, r1i1p1
CCLM4-8-17
CNRM-CM5, r1i1p1
HIRHAM5
CNRM-CM5, r1i1p1
REMO2015
CNRM-CM5, r1i1p1
WRF381P
CNRM-CM5, r1i1p1
RACMO22E
CNRM-CM5, r1i1p1
RCA4
EC-EARTH, r12i1p1
CCLM4-8-17
EC-EARTH, r12i1p1
REMO2015
EC-EARTH, r12i1p1
WRF361H
EC-EARTH, r1i1p1
RACMO22E
EC-EARTH, r3i1p1
RACMO22E
EC-EARTH, r12i1p1
RACMO22E
EC-EARTH, r1i1p1
RCA4
EC-EARTH, r3i1p1
RCA4
EC-EARTH, r12i1p1
RCA4
EC-EARTH, r1i1p1
HIRHAM5
EC-EARTH, r3i1p1
HIRHAM5
EC-EARTH, r12i1p1
HIRHAM5
IPSL-CM5A-MR, r1i1p1
WRF381P
IPSL-CM5A-MR, r1i1p1
RACMO22E
IPSL-CM5A-MR, r1i1p1
RCA4
MIROC5, r1i1p1
CCLM4-8-17
MIROC5, r1i1p1
REMO2015
MIROC5, r1i1p1
WRF361H
HadGEM2-ES, r1i1p1
CCLM4-8-17
HadGEM2-ES, r1i1p1
HIRHAM5
HadGEM2-ES, r1i1p1
REMO2015
HadGEM2-ES, r1i1p1
HadREM3-GA7-05
HadGEM2-ES, r1i1p1
WRF381P
HadGEM2-ES, r1i1p1
RACMO22E
HadGEM2-ES, r1i1p1
RCA4
HadGEM2-ES, r1i1p1
WRF361H
MPI-ESM-LR, r1i1p1
CCLM4-8-17
MPI-ESM-LR, r1i1p1
COSMO-crClim-v1-1
MPI-ESM-LR, r2i1p1
COSMO-crClim-v1-1
MPI-ESM-LR, r1i1p1
HIRHAM5
MPI-ESM-LR, r1i1p1
RACMO22E
MPI-ESM-LR, r1i1p1
WRF361H
MPI-ESM-LR, r1i1p1
RCA4
MPI-ESM-LR, r2i1p1
RCA4
MPI-ESM-LR, r3i1p1
RCA4
MPI-ESM-LR, r3i1p1
REMO2015
NorESM1-M, r1i1p1
COSMO-crClim-v1-1
NorESM1-M, r1i1p1
HIRHAM5
NorESM1-M, r1i1p1
REMO2015
NorESM1-M, r1i1p1
WRF381P
NorESM1-M, r1i1p1
RACMO22E
NorESM1-M, r1i1p1
RCA4
Etwas Klimaschutz (RCP4.5)
Antreibendes GCM und Realisation
RCM
CNRM-CM5, r1i1p1
CCLM4-8-17
CNRM-CM5, r1i1p1
RACMO22E
CNRM-CM5, r1i1p1
RCA4
EC-EARTH, r12i1p1
CCLM4-8-17
EC-EARTH, r12i1p1
RCA4
EC-EARTH, r1i1p1
RACMO22E
EC-EARTH, r12i1p1
RACMO22E
EC-EARTH, r3i1p1
HIRHAM5
IPSL-CM5A-MR, r1i1p1
WRF381P
IPSL-CM5A-MR, r1i1p1
RCA4
HadGEM2-ES, r1i1p1
CCLM4-8-17
HadGEM2-ES, r1i1p1
HIRHAM5
HadGEM2-ES, r1i1p1
RACMO22E
HadGEM2-ES, r1i1p1
RCA4
MPI-ESM-LR, r1i1p1
CCLM4-8-17
MPI-ESM-LR, r1i1p1
RCA4
NorESM1-M, r1i1p1
HIRHAM5
Viel Klimaschutz (RCP2.6)
Antreibendes GCM und Realisation
RCM
CNRM-CM5, r1i1p1
RACMO22E
EC-EARTH, r12i1p1
CCLM4-8-17
EC-EARTH, r12i1p1
REMO2015
EC-EARTH, r12i1p1
RACMO22E
EC-EARTH, r12i1p1
RCA4
EC-EARTH, r3i1p1
HIRHAM5
IPSL-CM5A-LR, r1i1p1
REMO2015
MIROC5, r1i1p1
CCLM4-8-17
MIROC5, r1i1p1
REMO2015
HadGEM2-ES, r1i1p1
REMO2015
HadGEM2-ES, r1i1p1
RACMO22E
HadGEM2-ES, r1i1p1
RCA4
MPI-ESM-LR, r1i1p1
CCLM4-8-17
MPI-ESM-LR, r1i1p1
RCA4
MPI-ESM-LR, r1i1p1
WRF361H
NorESM1-M, r1i1p1
REMO2015
NorESM1-M, r1i1p1
RCA4
GFDL-ESM2G, r1i1p1
REMO2015
Welche Zukunftsszenarien wurden verwendet?
Mit Klimamodellen können Projektionen für das zukünftige Klima
berechnet werden. Diese liefern Antworten auf die
Frage: „Was wäre, wenn?“ Verschiedene Annahmen, z. B. zur Entwicklung
der Bevölkerung, der Technologie und der
Wirtschaft, führen zu verschiedenen Entwicklungspfaden von Emissionen
und Konzentrationen an Treibhausgasen.
Solche Szenarien sind keine Vorhersagen, sondern beschreiben
verschiedene plausible Entwicklungen. Mit Klimamodellen werden dann die
Auswirkungen der Emissionen und der damit verbundenen veränderten
Zusammensetzung der Atmosphäre auf das Klimasystem der Erde simuliert.
Im Rahmen des fünften IPCC-Sachstandsberichts wurden die
„Representative Concentration Pathways“ (RCPs) als Szenarien verwendet.
Drei davon wurden hier ausgewählt und nach dem Ausmaß an Klimaschutz benannt, das zu ihrer Realisierung nötig wäre:
Kein Klimaschutz (Szenario RCP8.5), etwas Klimaschutz (RCP4.5) und viel Klimaschutz (RCP2.6).
Das Szenario RCP8.5 beschreibt einen weiterhin kontinuierlichen
Anstieg der Treibhausgasemissionen, mit einer Stabilisierung der
Emissionen auf einem sehr hohen Niveau zum Ende des 21. Jahrhunderts.
Das mittlere Szenario, RCP4.5, geht davon aus, dass die Emissionen bis
zur Mitte des 21. Jahrhunderts noch etwas ansteigen und danach wieder
sinken. Dieser Pfad kann durch verschiedene sozioökonomische
Entwicklungen erreicht werden, die z. B. auch klimapolitische Maßnahmen
berücksichtigen. Das Klimaschutz-Szenario, RCP2.6, beinhaltet sehr
ambitionierte Maßnahmen zur Reduktion von Treibhausgasemissionen und
zum Ende des 21. Jahrhunderts sogar „negative Emissionen“ (eine
netto-Entnahme von CO2 aus der Atmosphäre).
Wie wurden Robustheit und Signifikanz der Änderungen bewertet?
Jüngste Vergangenheit: Auf den Karten sind Unterschiede zum Mittel des Referenzzeitraums 1981-2020 gezeigt. Eine Schraffur kennzeichnet, wo das ausgewählte Jahr zu den drei nassesten bzw. den drei trockensten Jahren in diesem Zeitraum zählte. Diese Statistik sagt also allein darüber etwas aus, wie ungewöhnlich ein bestimmtes Jahr in der gewählten Jahreszeit war (im Vergleich mit dem selben jahreszeitlichen Zeitraum in allen Jahren zwischen 1981-2020). Sie sagt nichts darüber aus, ob diese Anomalie mit natürlichen Schwankungen erklärbar ist, bzw. welche Rolle der Klimawandel gespielt hat.
Langfristige Vergangenheit: Für jede der Zeitreihen (Deutschlandmittel, sowie Pixel auf den Karten) wurde berechnet, ob eine systematische Veränderung zu erkennen ist. Dazu wird hier ein statistischer Test verwendet, der sogenannte Mann-Kendall-Test. Ist der beobachtete Trend größer als die größten 5% (mit positivem oder negativem Vorzeichen) einer zufälligen Entwicklung, ist ein Trend signifikant. In den abgebildeten Zeitreihen ist dies als durchgezogene grüne Linie gekennzeichnet. Nicht signifikante Änderungen sind dagegen durch eine gestrichelte grüne Linie gekennzeichnet. Auf der darunter abgebildeten Karte sind Gitterzellen mit signifikanten Änderungen schraffiert dargestellt. In diesem Fall wurde die Signifikanz mit einem Mann-Whitney-U-Test bestimmt, der den Unterschied zwischen den beiden Zeitperioden 1991-2020 und 1961-1990 testet. Ein klimatischer Unterschied wird hier als signifikant definiert, wenn er mit einer Wahrscheinlichkeit von unter 5% mit zufälligen Schwankungen erklärbar ist. Etwa 5% der Fläche Europas würde also rein aus Zufall eine Schraffierung aufweisen. Dass tatsächlich keine größere Fläche betroffen ist, deutet darauf hin, dass die Trockenheit im April in Deutschland nicht zwangsläufig eine systematische Klimaänderung darstellt.
Zukunftsprojektionen: Für jede einzelne Simulation eines Zukunftsszenarios wurde die jeweilige Klimaänderung zwischen der ausgewählten Zukunftsperiode und der Referenzperiode 1971-2000 berechnet.
Im Balkendiagramm sind die Spannbreiten der simulierten Änderungen zu sehen.
Die Balken illustrieren jeweils charakteristische Kennwerte
des Ensembles der verfügbaren Modelle:
Zwischen Minimum und Maximum liegt die gesamte Spannbreite der
Ergebnisse. Der Median ist der Wert der Simulation, welche in der
Mitte des Ensembles liegt. Zudem sind noch die Werte des Ensembles
gekennzeichnet, unter denen 20% bzw. 80% der Simulationen liegen.
Die Balken sind für das Szenario mit hohen Emissionen (RCP8.5) in rot, für das mittlere
Emissionsszenario (RCP4.5) in blau und für das Szenario mit niedrigen Emissionen (RCP2.6)
in grau dargestellt.
In Ausnahmefällen können Änderungen im Szenario mit etwas Klimaschutz (RCP4.5) quantitativ größer ausfallen als im Szenario ohne Klimaschutz (RCP8.5). Dies ist der Tatsache geschuldet, dass erstens eine andere Auswahl an Modellen verwendet wurde, und dass zweitens die Klimaänderungen stets von natürlichen Schwankungen überlagert sind.
Robustheit der Zukunftsprojektionen:
Zusätzlich zum gezeigten Balkendiagramm bewerten wir die Belastbarkeit der Ergebnisse mit einer Aussage zur Robustheit, welche unterhalb jedes Balkendiagramms zu finden ist. Folgende Ergebnisse sind möglich:
Zunahme
Mindestens 2/3 der
Simulationen zeigen eine Zunahme und
mindestens 50% der Simulationen sogar
eine signifikante Zunahme.
Tendenz zur Zunahme
Mindestens 2/3
der Simulationen zeigen eine Zunahme,
aber weniger als 50% der Simulationen
eine signifikante Zunahme.
Abnahme
Mindestens 2/3 der
Simulationen zeigen eine Abnahme und
mindestens 50% der Simulationen sogar
eine signifikante Abnahme.
Tendenz zur Abnahme
Mindestens 2/3
der Simulationen zeigen eine Abnahme,
aber weniger als 50% der Simulationen
eine signifikante Abnahme.
unklar
Keine 2/3-Mehrheit bezüglich der
Richtung der Änderungen, aber mindestens
50% der Simulationen zeigen signifikante
Änderungen.
keine Änderung
Keine 2/3-Mehrheit
bezüglich der Richtung der Änderungen;
weniger als 50% der Simulationen zeigen
signifikante Änderungen.
Die statistische Signifikanz wurde wie oben mit einem Mann-Whitney-U-Test bestimmt, der den Unterschied zwischen der ausgewählten Zukunftsperiode und 1971-2000 testet. Ein klimatischer Unterschied wird hier als signifikant definiert, wenn er mit einer Wahrscheinlichkeit von unter 5% mit zufälligen Schwankungen erklärbar ist.
Da die Signifikanz in die Bewertung der Robustheit eingeht, sind quantitativ größere Änderungen nicht automatisch robuster als kleinere Änderungen.
Wie sind die verschiedenen Klimagrößen definiert?
Niederschlag
Gesamtheit des Niederschlags von flüssigem Wasser (Regen, Niesel) und festem Wasser (Schnee, Hagel, Graupel).
Bodenfeuchte
Gesamtmenge an Wasser im Boden. Diese Größe ist flächendeckend nur in Modellsimulationen wie z.B. Zukunftsprojektionen und Reanalysen verfügbar, und nicht als direkte Beobachtung, da sie in der Realität schwer messbar ist. Die für die Gesamtmenge an Bodenfeuchte berücksichtigte Bodentiefe unterscheidet sich zwischen den Modellen. In den meisten Fällen beträgt sie ca. 3 m.
Trockentage
Anzahl der Tage im ausgewählten Zeitraum, an denen die Niederschlagssumme 1 mm nicht übersteigt.
Maximale Dauer von Trockenperioden
Die Dauer einer Trockenperiode wird hier definiert als Anzahl aufeinanderfolgender Tage, an denen die Niederschlagssumme 1 mm nicht übersteigt. Als „maximale Dauer“ wird hier das Maximum aller solcher Ereignisse jedes Jahres (in dem ausgewählten Zeitraum des Jahres) verstanden. Für jede Klimasimulation und den Beobachtungsdatensatz wird für die jeweils ausgewählte 30-Jahresperiode ein Mittelwert über die 30 jährlichen Maxima gebildet. Das Maximum der Dauer von Trockenperioden ist nicht zu verwechseln mit dem Maximum des Modell-Ensembles.
Tage mit geringer Bodenfeuchte
Als „geringe Bodenfeuchte“ wird hier das 20. Perzentil verstanden. Dabei handelt es sich um jenen Wert, den die Bodenfeuchte nur an 20% aller Tage im Referenzzeitraum 1971-2000 unterschreitet. Der Schwellwert ist abhängig vom Ort: Eine absolute Menge an Wasser im Oberboden, die z.B. an Standorten mit sandigen Böden normal ist, gilt anderswo bereits als starke Trockenheit. Das gewählte 20. Perzentil ist abhängig vom Klimamodell, da sich die Berechnung der Bodenfeuchte und die berücksichtigte Tiefe in den Modellen unterscheidet, und damit auch der typische absolute Bodenwassergehalt. Die Definition der Tage mit geringer Bodenfeuchte berücksichtigt diesen Unterschied und ist daher als Größe zwischen den Modellen vergleichbarer.